Der Begriff Permakultur ist an und für sich die Abkürzung für „Permanent Agriculture“, es geht dabei aber durchaus nicht nur um Landwirtschaft. Vielmehr werden Lebensformen und Systeme gesucht, in denen ich mit mir selbst, mit meinen Mitmenschen und der Natur in Eintracht lebe. Alles, was ist, ist verbunden und allem sollte mit Respekt begegnet werden. In der Permakultur werden uraltes Wissen, neue Technologien und genaue Beobachtungen natürlicher Vorgänge genutzt, um nachhaltige Systeme zu schaffen, die sich an den Selbstorganisationsprinzipien der Natur orientieren. So erhalten zum Beispiel im besten Fall die von mir geschaffenen Pflanzungen sich selbst und ich kann aus ihnen Nahrung ziehen, ohne das System zu schwächen.
Warum Permakultur?
Das Wort Permakultur setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „permanent“ und „agriculture“ zusammen und bedeutet das systematische Nachdenken über die Möglichkeiten eines die Kreisläufe der Natur imitierenden, nachhaltigen Lebens des Menschen als Individuum und in Gemeinschaft.
Theoretisch betrachtet besteht der permakulturelle Gedanke aus drei Ebenen:
die drei ethischen Grundsetzungen „Nature Care“, „People Care“ und „Fair Share“ finden ihre Konkretisierung zum Beispiel in den zwölf Ethikprinzipien von David Holmgren[1].
Darüber hinaus beinhaltet Permakultur eine ganze Reihe von Methoden und Vorgehensweisen, die sich in den letzten Jahrzehnten bei der Gestaltung nach Permakulturprinzipien bewährt haben, also Tools, die gegebenenfalls den Bedürfnissen des Gestalters oder den Erfordernissen des jeweiligen Projekts angepasst werden müssen.
An oberster Stelle bleiben aber stets die drei ethischen Säulen, die dazu aufrufen, die Natur nicht nur zu bewahren, sondern wo nötig wieder heilen zu lassen, das Leben der Menschen auf der Erde zu verbessern[2] und Ressourcen gerechter zu verteilen.
Ich finde mich in diesen drei Forderungen deshalb wieder, weil sie meinem auf christliche Ethik gründenden Wertekanon entsprechen.
Es ist meine tiefe Überzeugung, dass die von Gott geschaffene Welt zwar voll von Leid und Übel ist, dass sie aber aus der Liebe Gottes entstanden ist. Gott bejaht die Welt, sie ist Ausdruck seiner Liebe zu seiner Schöpfung und zu jedem einzelnen Geschöpf.
Diese Liebe besteht fort, sie ist mehr als eine Initialzündung und begleitet uns in unserem Leben in dieser irdischen Welt. Meine Antwort auf Gottes „ja“ zur Welt kann also nur mein uneingeschränktes „ja“ zu allen Geschöpfen Gottes sein.
Es liegt auf der Hand, dass eine sich aus dieser Sichtweise ableitende Ethik viel mit der Ethik der Permakultur gemein hat.
Ich schätze an dem permakulturellen Ansatz gerade, dass er an keine Religion oder Konfession gebunden ist, dadurch konsensfähig und durch seine Schlichtheit leicht zu vermitteln ist.
[1] 1 Observe and Interact, 2 Catch and Store Energy, 3 Obtain a Yield, 4 Apply Self-regulation and Accept Feedback, 5 Use and Value Renewable Resources, 6 Produce No Waste, 7 Design from Patterns to Details, 8 Integrate Rather than Segregate, 9 Use Small and Slow Solutions, 10 Use and Value Diversity, 11 Use Edges and Value the Marginal, 12 Creatively Use and Respond to Change
[2] Hiermit ist natürlich nicht größerer materieller Konsum gemeint, sondern ein respektvoller und umsichtiger Umgang mit allen Mitmenschen.
Permakultur in Högebo
Im Rahmen meiner Ausbildung in Permakultur Design habe ich einen permakuturellen Entwurf für unser Leben in Högebo gemacht, den ich nun Schritt für Schritt umsetze, sozusagen einem Realitätscheck unterziehe und dann weiterentwickle.